25.07.2013

Kaum zu glauben, aber wir stehen heute erst 07:30 Uhr auf.
Diesmal sind wir schlauer und greifen gleich auf den 2. Buffettisch zu. Es gibt leckere selbstgebackene Waffeln, Toast, für die Marcy Götterspeise und für Sani ein eigens zusammengestelltes Omelette. Der Kaffee hat sich nicht geändert, eine komische Mischung.

Unser Tagesablauf sieht 12:30 Uhr Abfahrt zum Interconti-Hotel zum Coach-Meeting und zur Auslosung vor und dann um 17:30 Uhr Bustransfer zur Eröffnungsfeier.

Die Zeit nach dem Frühstück bis zur Abfahrt verbringen wir auf dem Zimmer. Sani kann sich nicht von ihrem Buch trennen und Marcy schafft es dann doch mal das Tagebuch weiter zuschreiben.

Sicherheitshalber machen wir uns schon zu 12:00 Uhr auf in Richtung Lobby. Wir wollen uns Plätze sichern. Das hätten wir uns auch sparen können. 12:30 Uhr noch keine anderen Trainer in Sicht. Die einzigen aufgeregten sind der polnische, der ukrainische und der russische Referee. Okay, wir sind auch nicht so glücklich.
Gegen 12:55 Uhr werden wir endlich in einen Kleinbus verfrachtet und zur ersehnten Veranstaltung gebracht werden.
Kleine Zwischenfrage: „Wir haben noch Zeit, wollen wir noch kurz Mittag essen in der Catering-Zone?“.
Na klar, die Veranstaltung ist erst um 14:00 Uhr und die Fahrtwege auch nur Katzensprünge. Aber warum nicht.
Also kleine Pause, 20 Minuten sollten ausreichen. Allerdings haben sie nicht ins Cateringzelt geschaut, denn sonst wäre ihnen aufgefallen, dass sich dort sehr lange Warteschlangen gebildet haben und wir das nie und nimmer schaffen.
Auch gut, die anderen Mitfahrer (Pole, Russe, Ukrainer) kümmern sich mit dem Personal darum, dass wir vorgelassen werden. Das geht natürlich nicht ohne murren aus den anderen Reihen!!!!
Trotzdem setzen wir unsere Fahrt erst um 14:00 Uhr fort. Das Meeting wird schon laufen und wir fahren Bus, auch toll.
Am Hotel, übrigens nicht Interconti, werden wir schon sehnsüchtig erwartet. Schnell werden wir zur Veranstaltung geleitet.
Die Auslosung des Leichtgewichts hat gerade erst begonnen. Da Marcy die einzige deutsche Teilnehmerin ist, kann Sani erst als Vorletzte Marcy´s Position ziehen. In 80 kg muss Sie gegen eine Mongolin ran und in Open kann sie sich ihre Gegnerinnen (Ungarin oder Chinesin) erstmal anschauen.

Die Auslosung der Männer sparen wir uns, da es schon 15:45 Uhr ist und 17:30 Uhr der Transfer zur Eröffnungsfeier erfolgt. Bei unseren kurzen, unwesentlich zeitintensiven Strecken, brauchen wir auch jede Minute.
Deshalb unser Ansinnen, einfach ein Taxi und damit zum Hotel.
DENKSTE!!! Die Polizisten haben uns im Auge und wollen uns nicht so recht mit dem Taxi los lassen. Nach einer Viertelstunde wird´s uns zu bunt und wir lassen uns ein sicheres Taxi rufen. Der Fahrer bekommt seine Instruktionen vom Polizisten. Dann sind wir in Richtung Hotel. 16:30 Uhr erreichen wir dieses.

Nun heißt es sich kurz frisch machen und dann auf zur Eröffnungsfeier.
Die Busfahrten werden von massivem Polizeiaufgebot begleitet. Somit ist ein etwas zügigeres Durchkommen möglich.
Im Sportlerbereich suchen wir erstmal fleißig unter Germany unsere anderen Sportler. Irgendwann geht uns ein Licht auf. Hier heißt Deutschland Alemania und das fängt, oh Wunder, mit A an.
Wir sind die ersten, die einmarschieren werden. Allerdings heißt es erst einmal warten. 20:00 Uhr soll die Veranstaltung beginnen.
19:20 Uhr wird bereits damit begonnen die Mannschaften aufzustellen. Dauernd kommt ein Verantwortlicher und versucht dreier Reihen hinzubekommen. Diese halten nicht mal bis er weg ist.
Immer Schritt für Schritt werden wir ins Stadion gebracht. Auch hier der Versuch uns in Formation zu bekommen. Das scheitert sang und klanglos. Aber netter Versuch.
20:05 Uhr marschieren wir ein. Mit tosendem Beifall werden wir in Empfang genommen. Überall jubeln uns die Kolumbianer zu. Ein geniales Gefühl. Sani bekommt gleich Gänsehaut!!!

Nach unserer Stadionrunde werden wir zur seitliche Tribüne gebracht und dürfen uns hinsetze. Wir sehen nun die anderen Nationen einlaufen, die auch keine Formation einhalten.
Nachdem alle Nationen eingelaufen sind beginnt das Bühnenprogramm. Angefangen von der Nationalhymne über verschiedene Reden bis zu den Salsavorführungen.
Leider können wir nicht alles sehen, da wir an der Seite sitzen und die Bühne sehr weit weg ist.
Ein Feuerwerk krönt die ganze Veranstaltung.

Sani, die schon ein paar dieser Veranstaltungen miterleben durfte, ganz Profi, steht rechtzeitig auf, bevor alle das Stadion verlassen.
Blöd nur, dass weder Sani noch Marcy eine Ahnung haben, in welche Richtung sie müssen.
Also erst einmal gegen den Strom der Menschen, um dann festzustellen, ist wohl doch nicht unsere Richtung. Na gut, dann mit dem Menschenstrom.
IRRTUM!!!
Auch hier müssen wir gegen die ganzen Menschenmassen ankämpfen. Ab und zu werden noch schnell Fotosessions eingeworfen bevor wir unseren Weg fortsetzen. Am Ende erreichen wir wohlbehalten den Sportlerbereich. Nur noch die Route 6 (wurde uns beim Verlassen des Busses aufgetragen, diese uns zu merken) finden. Sollte doch bei 3000 Menschen möglich sein?!
Wir finden relativ schnell unsere Route und irgendwann auch einen Bus zum Hotel. Wir sind ganz schön geschafft, aber das war es uns Wert.

Unsere Highlights dieses Tages:
– Wir haben uns super leckeren Joghurt im Beutel gekauft
– Kugelschreiber mit Cali World Games eingesteckt (unser einziges
Souvenir von hier)
– eine geniale Eröffnungsfeier

26.07.2013

Auch heute um 07:30 Uhr ein entspanntes Aufstehen und anschließendes Frühstück.
Alle Sache zusammen packen und um 10:00 Uhr mit dem Bus los.
Auch hier wieder Irrtum Mit den Zeiten haben sie es nicht so ganz. Um 10:45 Uhr schaffen wir es doch mal in unseren Bus zu steigen. Alles nicht so tragisch hier.
Kaum in der Halle, werden wir auch schon von unseren Sitzplätzen verjagt. Wie Sportler gibt es auch und hinsetzen wollen die sich auch noch!!! Geht mal in den hinteren Bereich, der ist für die Sportler.

Auch der Veranstalter lernt dazu. Die Tribüne wir dennoch nach und nach von den Sportlern zurückerobert.

Die Atmosphäre in der Halle ist sensationell. Seit Tagen ist diese Veranstaltung ausverkauft und das Publikum begeistert dabei. Die Sportler der verschiedenen Nationen werden teils in ihren Sprachen angesprochen und um Fotos gebeten. Ein irres Erlebnis.
Der vorgegebene Zeitplan wird gut eingehalten. Die Vorrundenkämpfe in den einzelnen Gewichtsklassen werden zügig ohne große Verzögerungen durchgeführt.

1. Kampf
Marcy gegen Munkhagnai (MGL)
Mal wieder ein typischer Kampf von Marcy. Ganze 2:30 Minuten dauert der Kampf. Beide Kämpferinnen schenken sich nichts. Dreimal schafft Marcy es am Rand wieder in den Ring zu kommen. Am Ende machen sich Marcy´s Geduld und Erfahrungen bezahlt. Sie kann den Kampf für sich entscheiden.

2. Kampf
Marcy gegen Maksymenko (UKR)
Auch dieser Kampf geht für Sumoverhältnisse ganz schön lang (1:30 Minuten). Die Ukrainerin erwischt einen guten Start doch Marcy schafft es stehen zu bleiben und einen Griff zu erkämpfen. Nach einer starken Attacke berührt Marcy eine Zehntel Sekunde vor der Ukrainerin den Boden. Damit bleibt noch die Trostrunde.
3. Kampf (Trostrunde)
Marcy gegen Seward (USA)
Die beiden vorherigen Kämpfe haben ganz gut geschlaucht. Die Amerikanerin rammt ihren Kopf in Marcy´s Bauch. Marcy versucht ihrerseits diesmal zügig mit Wurftechnik zum erfolg zu kommen. Doch leider kommt sie auch hier als erste auf den Boden auf.

Mit einem 9. Platz beendet Marcy die World Games.

Unter den Zuschauern waren auch 2 Mitarbeiter des Bundesinnenministeriums. Sie waren von der Sportart Sumo und dem ganzen Ambiente sehr begeistert.

Trotz der Hitze und der fehlenden Klimaanlage schauen wir uns die übrigen Kämpfe an. Da nach den einzelnen Gewichtsklassen die Medaillenzeremonie erfolgt und sich das Programm doch sehr in die Länge zieht, beschließen wir ein Taxi zum Hotel zu nehmen.
Nach kleinen Schwierigkeiten bekommen wir auch hier ein sicheres Taxi.
Statt endlich unter die Dusche zu springen gehen wir erst einmal Nahrung besorgen.
Irgendwie haben wir kein glückliches Händchen bei unseren Einkäufen. Bei den gekauften Brötchen handelt es sich um süße mit Kokosraspeln verfeinerte Teile. Schmeckt besonders gut mit Wurst und Käse.

Ein Gourmettraum!!!

Um die Sache noch abzurunden genehmigen wir und unseren leckeren „roten“ Eiswein.

Herrlich!!!

Nur gut, wir haben noch Chips.
Nach unserem ausgewogenen Abendessen lassen wir noch den Tag mit einer Runde Scrabble ausklingen. Trotz Marcy´s lustigen Wortschöpfungen z.B. Biernest (kennt doch jeder) gewinnt Sani. Damit ist der Nachtfrieden gesichert!!!
27.07.2013

Auch heute wird 07:30 Uhr der Tag begonnen. Dann, wie tags zuvor, frühstücken und Sachen zusammen suchen.
10:00 Uhr soll die Abfahrt sein. Wir sind gespannt.

Diesmal steht ein Bus bereits 10:10 Uhr zur Abfahrt bereit. Na bitte geht doch.
In der Halle ist die Tribüne auch gleich für die Sportler reserviert.
Während der letzten Tage haben wir mit Sportlern aus anderen Nationen nette Unterhaltungen geführt. Wir stellen fest, so schlecht ist unser Englisch gar nicht bzw. sprechen die anderen nicht wirklich besser. Man kann sich verständigen und darauf kommt es an.

Durch unsere gute Connection zu den Sportlern tauschen wir Pins, Papyrus, Riegel etc. Wir kaufen uns sogar Sumotori-Ohrringe.

Um 12:30 Uhr startet der Wettkampf in der Open Kategorie. Marcy ist durch das Freilos relativ spät dran. Ihre Gegnerin ist nicht wie erwartet die Ungarin Kallo, sondern die Chinesin Yu.
Durch ihren ersten gewonnenen Kampf konnte sie schon ihre Nervosität ablegen, während Marcy erst in den Wettkampf finden muss. Die kleinere Chinesin hatte einen günstigeren Start und verhinderte durch Tsuparis den Griff von Marcy. So dass Marcy leider über den Rand trat.
Im weiteren Verlauf konnte die Chinesin noch gegen eine Japanerin gewinnen, bevor sie von der mehrere Kilo schwereren Brasilianerin gestoppt wurde. Für Marcy bedeutete dies das Aus.

Wir erlebten noch viele interessante und überraschende Begegnungen. Dabei gewannen nicht immer die favorisierten Kämpfer.
Um 17:15 Uhr war die Veranstaltung zu Ende und die Sportler gesellten sich langsam, immer durch Fotowünsche aufgehalten, zum Bus. Von der Wettkampfstätte ging es gleich zum Catering-Center und dann erst zum Hotel.

Für den Abend ist Tasche packen angesagt, da wir morgen früh eine Sightseeing-Tour geplant haben. Bis heute haben wir es noch nicht geschafft irgendwelche Mitbringsel zur beschaffen. Erst gibt’s bzw. gab´s keine und jetzt, wo wir welche halbwegs gefunden haben, kommen wir nicht aus den Sicherheitsbereichen raus. Das ist voll unfair.
Aber morgen haben wir das straffe Programm. Nach der Tour ein Einkaufsmarathon und anschließend wieder der Hotelwechsel. Diesmal für eine Nacht!!!