Kerstin Schmidtsdorf hat sich durch ihren Europameistertitel 2012, dem 5. Platz bei den Weltmeisterschaften 2012 in Hongkong und ihrem 5. Platz bei der Europameisterschaft 2013 in Warschau in der Gewichtsklasse -80kg für die World Games qualifiziert.

Am 21.07.2013 um 8.00 Uhr startete das Unternehmen. Mit dabei Sani als Trainer und Marcy als Athlet. Pünktlich starten Fred (Chauffeur) und Marcy nach Schenkenberg um Sani einzusammeln.
Sicherheitshalber wurden rasch noch die ultimativ wichtigen Kopien des Reisepasses gezogen. Wir sind lernfähig, siehe Ete.

Ohne Komplikationen erreichen wir Tegel und können 10.15 Uhr einchecken. Über Frankfurt am Main mit kurzem Stopp und Umstieg (gefühlter Marathon quer durchs Flughafengelände) in den Flieger nach Bogota um dann endlich um 19.30 Uhr +7h Kolumbianischen Boden unter den Füßen zu spüren.
Typisch für Marcy und Sani schön kurzärmelig geflogen, war ja heiß bei uns und das es hier kalt sein könnte, denkt doch keiner dran.
Stock dunkel und schweinekalt (vielleicht auch durch Müdigkeit unterstützt) dürfen sie nun auch noch ne halbe Stunde länger auf den Flieger warten.
Endlich um 22.30 Uhr in Cali angekommen werden sie freundlich empfangen und ihre Angst, bezüglich wie kommen wir zum Hotel und in welches überhaupt, konnte weichen.
Leider standen wir auf keiner Liste der freundlichen World Games Helfer und auch eine Akkreditierung im Flughafengebäude war auf Grund fehlender Ankunftsdaten nicht möglich. Dennoch wurde uns das Hotel durch unsere DOSB (Deutscher Olympischer Sportbund) Verantwortlichen genannt und wir wurden mit anderen deutschen Athleten im Bus in sage und schreibe 2,5h zum Hotel gebracht.
Die anfängliche Vorfreude auf eine warme Dusche und ein bequemes Bett war daraufhin ganz schön gedämpft. Die Sportler wurden in verschiedene Hotels verteilt. Die Strassen, die Fahrweise und der Abgasgeruch ein absoluter Traum.

22.07.2013 etwa 00:30 Uhr
Völlig erschöpft wurden wir im Acquasanta Loft Hotel eingecheckt und ins Zimmer gebracht.
Für uns super toll, da die Rezeptionistin fließend Deutsch sprach. Unser Mund ging gar nicht mehr zu vor Erstaunen dieser riesigen Wohnung für uns zwei. Sani war gar nicht aufnahmefähig und konnte von Glück sagen, dass Marcy wenigstens halb der Erklärung der Hightec-Anlage folgen konnte. DAAAA wir sonst nicht einmal Licht aus oder anbekommen hätten, alles mit einem IPad angesteuert.

Erst einmal wichtig, ganz wichtig die Bilddokumentation dieser noch Hongkong übertreffenden Unterkunft. Plötzlich war die Müdigkeit scheinbar weg. Aber nur für ne Halbe Stunde. Dann wurde alles realisiert geduscht und geschlafen.
Also erstmal versuchten wir dem IPad klarzumachen, dass wir keine Klimaanlage über Nacht wollen. Gnadenlos gescheitert. Es gab ne Fernbedienung für die Klimaanlage, gefunden nächsten morgen! Auf dem Nachttisch von Marcy, nun ja Bäume und Wald sag ich nur!!!
Während Marcy die Schnubbelmaus noch abschnorchelt, hielt mein Schlaf nur 3h und dann Kommunikation mit der ganzen Welt.
Um 7.00 Uhr war dann Schluss mit lustig.
Aufstehen, ein leckeres Käffchen und Wasser in den Whirlpool lassen. Irgendwie merkwürdig, es gibt nur kaltes Wasser!! Auch die kleinen Lampen im Pool und der Sprudel konnten das Wasser nicht erwärmen. Trotzdem rein ins Vergnügen.
15min länger wollten wir nicht zittern und der Hunger meldete sich auch an. Zum Frühstück bekommen wir eine schicke spanische Speisekarte. Aber kein Problem die Dolmetscherin ist sofort am Tisch und bietet uns vieles an, was wir auch alles annehmen.
Es gab: Obstsalat im Ananasschälchen mit Joghurt und Müsli,
gebackener Toast mit Honig und Zimt,
Rührei mit Tomate Schinken und Käse
dazu O-Saft und Milchkaffee.
Eigentlich sind wir schon nach nem gefühltem Kilo Obstsalat satt. Aber Essen ist Kopfsache und bestellt ist bestellt, wir ziehen durch!! Oi Joi Joi Joi Joi.

So nachdem wir des Laufens wieder mächtig waren, tauschten wir Geld und begaben uns zum Deutschen Haus. Dort klärten wir (nach einem klitze kleinen Vorfall mit nur mal kurz rangezogener Tür, leider waren wir dann samt der Rektorin der Schule im Kindergarten eingeschlossen) alle wichtigen Dinge mit den DOSB Verantwortlichen.
Anschließend wagen wir uns auf die Straße und suchen einen Supermarkt auf. Es wird aber auch jedes Regal abgefahren, selbst, wenn es Tiernahrung oder Waschmittel enthält. Wir wollen nichts verpassen. Unseren kleinen Einkauf, bestehend aus dem Notwendigsten Wasser, Obst und Chips, bringen wir schweißtreibend ins Hotel. Damit wäre die erste „Trainingseinheit“ auch schon absolviert.
Nicht so ganz, denn Marcy durfte sich in Laufsachen schmeißen und ein paar Runden auf dem Sportplatz in der deutschen Schule drehen. Anschließend kurz duschen und in den Swimmingpool.
Nach dem Schwimmen kurzes relaxen im schon wieder kalten Whirlpool. Allerdings scheint diesmal die Sonne und es ist super angenehm.
Doch irgendwann schreit der Körper dann doch mal nach etwas Nahrungsaufnahme.
Am Hotel schließt sich eine Pizzeria an und wir gönnen uns das „Nationalgericht“ PIZZA!!!
Um 16:15 Uhr müssen wir schon wieder Richtung deutsches Haus, da wir noch nicht akkreditiert sind und der Bus um 16:45 Uhr von dort abfährt.
Die Busfahrt führt uns vom südlichen Cali in den Norden. Wir sehen verschiedene Stadtviertel und bekommen einen kleinen Eindruck von der Stadt. Die Fahrweise der Kolumbianer ist für uns ein Graus, aber es scheint zu funktionieren.
Nach einer Ewigkeit im Verkehrsdschungel erreichen wir das Akkreditierungs-Center. Wie nicht anders zu erwarten stehen wir auch hier nicht auf den Listen. Am Schalter werden uns dennoch unsere Karten ausgefertigt. Völlig stolz, muss dieser Moment bildlich dokumentiert werden.

Bis jetzt haben wir es doch ganz gut im Griff unser Abenteuer Cali.

Der Rückweg ins Hotel dauert auch wieder ewig. Uns wird eine kleine Stadtrundfahrt geboten. Diesmal andere Viertel, die eher dem Tourismus und Bessergestellten vorbehalten sind.
Als wir 19:15 Uhr endlich wieder am Hotel sind können wir die Augen kaum noch aufhalten. Ab 18:00 Uhr beginnt die Dämmerung und 18:30 Uhr ist es völlig dunkel. Der Biorhythmus funktioniert hier ganz anders. Wir sind dennoch tapfer und halten bis 21:30 Uhr durch.

23.07.2013 Umzugtag ins Disziplinenhotel (Radisson für uns)

Wie schon zuvor ist 07:00 Uhr Aufstehen angesagt. Allerdings benötigen wir keinen Wecker, wir werden automatisch wach.
Diesmal sind wir lernfähig und bestellen uns nicht ganz so viel zum Frühstück. Anschließend packen wir schon mal unsere Sachen halbwegs zusammen, so dass wir (nach unserem Plan) nach der Trainingseinheit im deutschen Haus nur noch unter die Dusche springen müssen und dann auschecken können.

DENKSTE!!!

Nachdem die Reinigungskraft gegrummelt hat und die Rezeptionistin auch der Meinung war wir seien schon raus, packen wir unsere Sachen und checken aus.
Mit Sack und Pack gehen wir zum deutschen Haus.
Training muss trotzdem sein. Erst 20 Min Einlaufen und locker werden anschließend im Sandkasten-Käfig einige sumospezifische Übungen. Sani gibt Kommandos und Marcy hat diese auszuführen!!!
Die Hilfsbereitschaft der deutschen Schule ist sensationell. Uns wird hier dann die Möglichkeit des Duschens und Verbleibens eingeräumt.
Das Personal ist von uns Sumotoris so begeistert und will unbedingt ein Foto. Natürlich kein Problem. Sie freuen sich riesig.
Da wir nun schon mit unserem Gepäck hier sind, wollen wir wenn möglich auch gleich hier in den Bus steigen und nicht erst wieder zum Hotel zurückbuckeln.
Bevor es soweit ist, genehmigen wir uns noch eine Stärkung in der Pizzeria. Diesmal gibt es Spaghetti Carbonara und Salat.
Natürlich haben wir es geschafft alle mit unsrem Wunsch durcheinander zu bringen. Die Abfahrt verzögert sich leicht, aber wir bekommen was wir wollen.
Als Highlight dürfen wir in einem typischen gelben Schulbus mitfahren.
Also die Busfahrten sind immer das absolute Abenteuer!!!!
Wir holen aus dem Santa Monica die Duathleten und Flossenschwimmer ab. Mit dem Verladen ist es auch nicht so doll. Also müssen die Sportler selbst ran und packen ihre ganzen Gepäckstücke (sehr sehr viele u.a. Flossentaschen, Fahrradkoffer, 2 aufgebaute Fahrräder) selbst irgendwie in den Bus.
Dann geht’s los. Der Fahrer ohne Plan.
Wieder sind wir Ewigkeiten unterwegs, obwohl unser neues Hotel bestimmt nur 15 Min. vom alten entfernt liegt. Wir benötigen jedoch 1 Stunde und das auch nur durch Zufall.
Eigentliches Ziel war das Hotel der Flossenschwimmer. Marcy erblickt das Radisson und siehe da, wir werden als erste abgesetzt.
Launentechnisch ist es gerade auch nicht so super.
Wir sind jedoch glücklich alles scheint zu klappen. Wir zeigen unsere Pässe an der Rezeption und wollen einchecken. Sollte eigentlich nicht das Problem sein. Sind ja nur 2 Deutsche.

FEHLANZEIGE!!!

Sani soll mit einer Ungarischen Offiziellen und Marcy mit einer Ukrainischen Sportlerin auf das Zimmer. Problem: am Empfang wird die Kreditkarte vorsichtshalber eingelesen, falls die Minibar benutzt wird.
Unsere Frage: Wie wollen die feststellen, wer sich von der Bar bedient hat???

LAUNE: SEHR SEHR ARKTISCH!!!

Das Personal gibt sich Mühe uns mitzuteilen, dass ein Zimmerwechsel nicht möglich ist, da die Zimmerverteilung so vorgeschrieben sei. Wir müssten warten und mit den einzelnen Personen reden, dann wäre es möglich.
Die Ukrainer landen erst 22:00 Uhr und das Akkreditieren und die Busreise dauert. Von den Ungarn sind keine Daten bekannt.

Naja, nach langem Hin und Her gehen wir erstmal auf das Zimmer von Marcy und versuchen uns per Mail und Facebook weiterzuhelfen.

Um 17:00 Uhr werden wir angerufen. Wir möchten in die Lobby kommen, da der Transfer zu den Cateringzelten demnächst abfährt.
Also noch nichts geklärt, aber mal was Essen.
Die Fahrt mal wieder etwas länger. Uns wurden Polizisten zugeteilt, die für unsere Sicherheit verantwortlich sind. Wir fühlen uns irgendwie etwas eingeengt.
Statt eines erwarteten Buffetts wird uns immer eine kleine Portion der verschiedenen Speisen aufgetan.
Man konnte es essen, war aber nicht den ganzen Aufwand wert.
Gegen 20:00 Uhr sind wir wieder am Hotel und warten immer noch auf Klärung der Zimmerbelegung.

24.07.2013 Abenteuer Zimmerbelegung geht weiter

Um 00:30 Uhr melden sich die Ungarn bei uns. Aus dem kleinen Problem ist ein größeres geworden.
Die Offizielle Ungarin ist ein ER.
Das wäre ein Spaß geworden. Sani wacht auf und ein fremder Mann steht im Zimmer.
Auch sie erreichen keine Klärung.
Nachdem Sani dann auch ihre Mails checkt, stellt sich heraus, dass Marcys Ukrainerin ebenfalls männlich ist.
Na das passt doch wie die Faust aufs Auge!!!
Wir bekommen eine Zimmerkarte für den Ukrainer von den Ungarn und können dann endlich zusammen auf ein Zimmer.
Das war ein Stress!!!
Um 02:30 Uhr konnten wir dann dem Ukrainer seinen Zimmerschlüssel geben und endlich in Ruhe schlafen.

Das waren unsere ersten 3 spannenden Tage. Fortsetzung folgt.

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